Dr. Aurica Nutt (Münster)
Die Balance zwischen dem Festhalten an der Tradition und der Öffnung für Neues stellt seit vielen Jahrhunderten eine Herausforderung für die römisch-katholische Kirche dar. Heute jedoch verlangen immer mehr KatholikInnen grundlegende Reformen in der Kirche; viele haben ihr bereits enttäuscht den Rücken ge-
kehrt. Durch den Missbrauchsskandal im Jahr 2010 wurde ein neuer Dialogprozess in der deutschen katholischen Kirche in Gang gesetzt, an dem sich Anfang 2011 Hunderte von TheologInnen mit einer Aufsehen erregenden Stellungnahme beteiligt haben (www.memorandum-freiheit.de). Von diesem Memorandum wie auch vom Besuch Papst Benedikts XVI. in Deutschland im letzten Jahr haben sich viele neue Impulse erhofft, doch die
Frage bleibt: Wie kommt das Neue in die Kirche? Und wie kann das Motto des Katholikentags, der im Mai 2012 in Mannheim stattfinden wird, Realität werden: „Einen neuen Aufbruch wagen“?
In diesem Seminar soll es vor allem um eine gemeinsame Lektüre des Memorandum-Textes gehen, seine rgumentation und seine Vorschläge. Alle notwendigen Informationen zu seinem Verständnis und zu den Diskussionen, die auf die Veröffentlichung am 4.2.2011 folgten, werden selbstverständlich zur Verfügung gestellt.